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Worte

...aus dem redegewand-Alltag.
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Liebe ist salzig...

  • Liebe ist salzig

Windig verregnete Straßen. Durch eine wolkenverhangene Sächsische Schweiz bahne ich mir den Weg entlang verlassener Straßen bis hin zum Zirkelstein Resort bei Bad Schandau, hinter Reinhardtsdorf-Schöna. Grüner als hier wird es wohl nicht werden. Trockener könnte es sein an diesem zweiten Julitag. Doch wir nehmen das Wetter, wie es eben ist, regnerisch. Mit einem Lächeln im Gesicht räumen das Brautpaar und seine Gäste die Sitzbänke unter ein Zelt auf die Terrasse. Dort prasseln gemütlich die Regentropfen auf eine Plane, die Braut noch im Friesennerz, der Bräutigam in kurzen Hosen und Latschen.

Mit einer kleinen wetterbedingten Verspätung beginnt die Zeremonie. Drei Sommer lang schwärmte sie für ihn, bevor beide einander zum ersten Mal begegneten und ihr in diesem Moment fast der Atem wegblieb. Heute gehen sie nach der Geburt ihrer zwei Kinder, fast sieben Jahre später einen weiteren Schritt nach vorn, keinen mehr zurück. Sie wagen den Zauber des JAsagens. Die Gäste lachen, sie weinen. Kinder tanzen. Mehr Regen gesellt sich hinzu. Als die Braut dem Bräutigam ihre persönlichen Worte sagen möchte, versagt ihre Stimme, genau wie damals, bei ihrer ersten Begegnung. Sie sind einander Stück vom Glück. Sie möchten einen gemeinsamen Weg weitergehen. Auch im Regen, denn was wäre ein Leben ohne Regen? Es wäre wie die Suppe ohne Salz. Der Regen erst bringt Würze in unseren Alltag, denn Liebe ist salzig… danke für dieses schöne Gastgeschenk.

Ein Abenteuer beginnt.

  • Abenteuer
  • Abenteuer

Eine alte Schmiede in Niemegk-Lühnsdorf. Ein grünes Idyll inmitten unberührter Landschaft zwischen Dessau und Potsdam. Auf dem Landhaus-Areal weisen Holztafeln mir den Weg. Empfang. Feier. Torte. Zeremonie... entlang eines holprig steinernen Weges gehe ich um einen Teich und dort, ganz versteckt hinter Bäumen, eröffnet sich ein ungeahnt gemütlich gelegener Ort zum JAsagen. Mein Blick schweift in die Weite. Die Schafe blöken. Ein großes Wagenrad lehnt am Zaun. Blumige Stoffe überziehen die in der prallen Sonne wartenden Heuballen. Darauf ruhen kleine genähte Taschentuchetuis mit Namen bestickt, feine Spitze ziert den hölzernen Traubogen, weht im Wind. Frisch gepflückte Blumen schmücken die Zeremonie, Schleierkraut in Blecheimern empfängt die Gäste, mit Leinenstoff bezogene Kissen verraten nur die Liebe zählt.

Hier erfüllt sich heute der Mädchentraum einer Braut. Eine Freundin spielt auf der Violine. Ein Freund zupft die Gitarre. Zu “A Thousand Years“ läuft die Braut, von ihrem Vater geführt, auf den Mann zu, von dem sie von Beginn an wusste, eines Tages Kinder mit ihm großziehen zu wollen. Und hätte sie nicht über Jahre hinweg hartnäckig an diesem Wunsch festgehalten, hätte es diese Trauung heute vielleicht nie gegeben. Denn er brauchte Zeit, musste erst nach China reisen, um sie zu vermissen, um zu erkennen, wie viel sie ihm wirklich bedeutet, um sich bewusst für sie entscheiden zu können.

Heute leben sie gemeinsam bei Berlin, haben ein Versandhaus gegründet und zwei Söhne zur Welt gebracht. Mit der Rückkehr aus China begann eine neue Zeitrechnung, die gemeinsame. Jetzt beginnt ein neues Abenteuer, das als Mann und Frau... and so the adventure begins...

Freie Trauung – die einhundertste.

  • Freie Trauung

Am vergangenen Samstag, das war der 28. Mai 2016, führte ich meine hundertste freie Trauung durch. Hundert Mal fanden Paare mich, lernten mich kennen und sagten JA zu mir. Hundert Mal erklärte ich ihnen, warum und wie ich das mache, was ich von Herzen gern mache. Hundert Mal tütete ich meine Vertragsunterlagen ein und brachte sie zur Post. Hundert Mal ließ ich mich auf eine mir zuvor unbekannte Geschichte zweier Menschen ein, die sich verbunden fühlen. Hundert Mal schrieb ich Worte nieder, die nur dieses einzige Mal so erzählt wurden. Hundert Mal füllte ich meine redegewand-Kiste und packte meinen Notenständer als Rednerpult ein. Hundert Mal kam ich am Ort der Trauung an, wartete auf die Braut, den Bräutigam oder auch beide, sprach von Herzen zu ihnen und ihren Gästen, war mit ihnen aufgeregt. Hundert Mal habe ich mich kritisiert, überlegt, womit ich unzufrieden war, woran ich arbeiten, was ich verbessern möchte. Hundert Mal hörte ich Paare JA zueinander sagen. Ein redegewand-Meilenstein...

Selterswasserkuchen zum fünften Geburtstag.

  • Geburtstag

Der 15. Mai 2016. Ein nicht gerade sonniger Tag. Doch in meinem Herzen scheint die Sonne heute ganz besonders hell, denn redegewand ist heute fünf Jahre alt geworden, gemeinsam gehen wir nun ins sechste. Und wie der Zufall es so will, ich glaube übrigens nicht an Zufälle, wird meine nächste Traurede die 100! sein. Anlässlich der Gründung habe ich nachgezählt und eigentlich könnte ich eine Rede über das Redenschreiben schreiben. Gemeinsam pilgerten Paare mit mir gedanklich auf dem Jakobsweg, schrieben mit mir Telefonnummern auf Orangenschalen oder wir begegneten einander zum ersten Mal über Blickkontakt durch den Rückspiegel im Auto...
Paare aus Amerika, Australien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, aus der Schweiz, aus England und Myanmar, auch aus vielen verschiedenen Teilen Deutschlands, aus Nord, Süd, Ost und West fanden mich, ließen mich in ihre ganz eigene Welt blicken. Dankeschön. Danke, dass ihr redegewand eure Geschichte anvertrautet, dass redegewand eure Geschichte erzählen konnte. Danke auch allen Helfern, den großen und den kleinen, vor und vor allem auch hinter den Kulissen. DANKE, dass redegewand jeden Tag ein bißchen älter und erfahrener werden darf.
Und darauf ein Stück Selterswasserkuchen, denn „in der Einfachheit liegt die höchste Stufe der Vollendung“. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.

Ein Tag in Berlin.

  • Berlin

Südkreuz. Hier beginnt mein Tag in Berlin. Mit der Ringbahn fahre ich bis Neukölln. Einmal umsteigen. Weiterfahrt bis Spindlersfeld, von hier bleiben wenige Minuten Laufzeit bis zum Ziel: die Mokkafee auf der Grünstraße – wie passend. Hier fühle ich mich wohl. Der Himmel ist blau. Die Sonne scheint. Die Braut und ich, wir sind uns einig, wir möchten unbedingt draußen sitzen. Die Braut erzählt, aus der Vergangenheit, aus dem Hier und Jetzt, von dem, was war und ist. Erzählend träumt sie von dem, was hoffentlich eines Tages sein wird. Sie lacht. Sie weint, bestellt nach ihrem Kaffee eine große Saftschorle. Manchmal werfe ich eine Frage ein, hinterfrage Gesagtes. Manches davon bewegt sie so sehr, dass ich ihr Taschentücher reiche. Die Zeit verfliegt. Die Sonne brennt so stark, dass wir die Plätze tauschen.
Vier Stunden nach unserem ersten Kaffee entsteht eine neue Konstellation. Er nimmt ihren Platz ein. Die gleiche Geschichte aus einer anderen Perspektive, und doch eine ganz andere. Ehrliche, rührende und auch gerührte Worte. Ein stilles Wasser bitte, obwohl ich nicht viel sagen muss. Ein Thema ergibt das nächste, wie von selbst. Ich schreibe mit, sauge auf, denke mit, fühle mich ein. Wieder vergeht die Zeit wie im Flug. Die Sonne brennt inzwischen nicht mehr so stark.
Mit einer neuen Geschichte im Gepäck laufe ich zurück zur Haltestelle, fahre bis Neukölln und von dort weiter mit der Ringbahn. Neun Stunden später bin ich wieder an dem Ort, an dem dieser Tag in Berlin heute Morgen begann. Südkreuz. Feierabend. Und schon jetzt freue ich mich auf den großen Moment im Juli dieses Jahres...

Görlitz. Hadlikon. Auckland.

  • Görlitz

Er lebte bei Görlitz. Sie lebte in Hadlikon. Vor fast acht Jahren machten beide sich auf zum Reisen, begegneten einander zum ersten Mal in der Küche eines Hostels in Auckland. Er sprach sie an, weil sie ihre Brote mit Nutella beschmierte. Über Kaffee, Kino und gemeinsame Wanderungen lernten sie einander näher kennen. Doch erst nach der Rückkehr in ihre jeweilige Heimat bemerkten beide, wie sehr sie einander vermissten. Zwei Menschen, die an das andere Ende der Welt reisen mussten, um einander zu begegnen. Zwei Menschen, die sich nach einer vermuteten Sommerliebe wieder voneinander lossagten, doch einander einfach nicht vergessen konnten...
...am vergangenen Freitag sagten sie JA zu ihrem gemeinsamen Leben. Für ihre freie Trauung und die Feier mit Familie und Freunden kehrten sie zurück zu den Wurzeln des Bräutigams, auf das Gut am See bei Görlitz. Bei strahlend blauem Himmel, purer Sonne und einem lauen Lüftchen ließen wir gemeinsam ihren bisherig gegangenen Weg noch einmal lebendig werden. Gedanklich reisten wir nach Neuseeland, zurück nach Deutschland und auch in die Schweiz, wo beide heute leben.
Und in vielen Jahren noch möchte die Braut mit ihrem Bräutigam auf einer Bank wie dieser am Berzdorfer See sitzen und den Ausblick genießen, vielleicht in der Schweiz, vielleicht in Deutschland, vielleicht auch an einem anderen Ende der Welt, wohin auch immer der Weg sie führen mag… Hand in Hand möchten sie ihn gemeinsam gehen.

Hochzeitsmesse, die zweite – auf Schloss Proschwitz.

  • freie trauung und glasfeder

Ein goldgelber Saal. Fünf graue, kontrastbildende Säulen. Jede für ein anderes Gewerk stehend. Die Blumenbinderei, das Dresdner Schokowerk, die Trauringlounge, druckfeines und mich haben wir im Gepäck. Farblich zur hellen Umgebung des Raumes passt auch unsere Dekoration. Der Duft von Zitrone und Grapefruit liegt in der Luft. Williams Christ Birne trifft Vanillebalsamiko, Apfel freundet sich mit Zimt an. Schneebälle stellen sich stolz neben Christrosen vor. Draußen scheint die Sonne. Viele Wanderer finden zufällig ihren Weg zu uns. Auch so manches Brautpaar… ein belebterer Sonntag folgt auf einen sehr ruhigen Samstag. Liegt das Schloss zu sehr im Nirgendwo? Vielleicht, doch allemal im ruhigen Grün. Was für ein wunderbarer Ort zum Jasagen, auch mit einer freien Trauung, drinnen oder draußen. Und wer möchte, kann dieses JA noch mit Glasfeder und Tinte symbolisch unterschreiben. Goldgelb geht die Sonne unter und wir verabschieden uns aus dieser HochzeitsMessesaison 2016.

Januarworte ZwanzigSechzehn. Endlich.

Auf Wiedersehen altes Jahr. Sei gegrüßt, ZwanzigSechzehn. Schonungslos begannst Du direkt mit der Jawortmesse. In diesem Jahr unter dem Motto „Ihre Hochzeit. Unser Handwerk.“ Wieder stellten wir uns auf unserem Gemeinschaftsstand vor: sieben Dienstleister, die sich mit Leib und Seele Ihrer Hochzeit widmen. Ohne Schema. Ohne vorgefertigte Schablonen. Bei uns ist handgemacht noch handgemacht, Entstandenes selbst erdacht. Jedes Handwerk erlernten wir und führen es mit Erfahrung und Verstand aus. Wir überzeugen, einzeln oder im Zusammenspiel – je nachdem, wie es zu Ihnen passt. Ton in Ton. Einfach passend. Weil wir uns kennen. Weil wir uns mögen. Weil wir lieben, was wir tun. Im botanischen Stil mit satten Farben setzten wir unsere Gewerke unkonventionell in Szene. Kupferne Akzente überraschten in einem Meer von Nachtblau, Anthrazit und dunkler Erde. Wir zeigten GeBundenes, GeSchmackvolles, GeDrucktes, GeNähtes, GeSchmücktes, GeSchminktes, und nicht zuletzt GeSagtes ... was bleibt zu schreiben? Wir lesen uns im nächsten MonatsBlogeintrag.

Meine erste freie Trauung auf Schloß Purschenstein.

Entlang der Silberstraße fuhr ich gestern also zum Schloss Purschenstein im Erzgebirge. Regentropfen überzogen die Straße mit einem silbernen Schleier. Im Restaurant Remise ankommend, werkelten die Angestellten noch flink über den Boden, kehrten, wischten, stellten Stühle für die Trauung auf… mit Blick aus den großen Bogenfenstern heraus wurden die Gäste platziert.

Dann lief die Braut ein, von ihrem Vater gebracht. Als ich meine ersten Worte sprach, sah ich wie die zitternden Hände der Braut den Brautstrauß noch beben ließen. Diese Aufregung verflog mit der Zeit. Wir lachten. Wir weinten. Wir hörten Heidis und Roberts zwar kurze, dafür umso turbulentere Geschichte der vergangenen drei Jahre. Als Farbkleckse beim Holifestival lernten sie einander kennen, sie suchend, er völlig überrascht und so nahm die Geschichte rasend ihren Lauf. So viel Neues innerhalb so kurzer Zeit. So viele erste Male, die die beiden teilten und immer näher zueinander rücken ließen. Eine intensive Zeit. Und doch sind es am Ende doch die ganz kleinen Dinge des Alltags, die das Leben so lebenswert machen, zum Beispiel abends gemeinsam im Bett zu liegen, einander atmen zu hören und sich einfach geborgen fühlen. Es erklang Farin Urlaubs Lied „Atem“ aus den Boxen. Und aufgeatmet hat die Braut auch als sie endlich den schon lang ersehnten Antrag bekam… das war im Dezember des letzten Jahres. Gestern sagten Heidi und Robert JA zu einander, JA zu einem gemeinsamen Leben, JA zu einem gemeinsamen Alltag.

Vor den Fenstern tobte der Regen. Und hinter den Mauern des Schlosses erlebte das Brautpaar mit seinen Gästen bestimmt ein tobendes Fest. Danke für diese emotionale Trauung auf Schloss Purschenstein. Für mich war es dort das erste Mal.

Ein Wechselbad der Gefühle bei Sonne und Regen.

Was du liebst, lass frei. Kehrt es zu dir zurück, gehört es dir – für immer. Mit diesen Worten von Konfuzius sagten Helena und Christoph vergangenen Samstag JA zu einander. Ein romantisches JA am Lönssee in der Wedemark, nicht weit von Hannover entfernt. Ganz im Grünen gelegen, umgeben von Pferdegestüten. Wildes Parken am Rande des Waldes. Das Wetter ist an diesem Tag sehr wechselhaft und passt doch ganz wunderbar zu der Geschichte des Brautpaares. Meine beschriebenen Blätter auf dem Notenständer decke ich mit einer Regenjacke zu als es wieder zu regnen beginnt. Wir erhaschen einen trockenen Moment, in dem die Braut zu Klaviertönen entlang eines kleinen Waldweges auf dem Juteläufer auf ihren Bräutigam trifft. Die ersten Worte über ihr Kennenlernen während der Schulzeit sind gesagt, auch Worte über ihre baldige Trennung als Alin Coens Stimme aus den Boxen erklingt und „Einer will immer mehr“ singt. Jedes Wort ihres Liedtextes passt zur Vergangenheit des Paares. Denn Christoph wollte immer schon mehr, wusste immer schon, dass es keine gibt wie Helena. Doch sie konnte sich lange Zeit nicht einlassen, wollte erst noch andere Wege gehen, brauchte viele Jahre Zeit.

Und am Ende führten all ihre Wege sie doch zu Christoph zurück, und dieses Ende ist nun ein Neubeginn. Der Bräutigam ist sichtlich gerührt und dann fallen Regentropfen vom Himmel. Wechselhaftes Wetter. Ein Wechselbad der Gefühle. Eben wie der Werdegang beider. Als es so stark zu regnen beginnt, dass die Tinte auf meinen Blättern verschwimmt, reiche ich dem Brautpaar meinen Schirm und der Bräutigamvater legt mir seine orangefarbene Regenjacke über die Schultern und hält schützend einen Schirm über mich und meine Worte. Und während die Regentropfen die Oberfläche des Sees berühren, sprechen Helena und Christoph persönliche Worte zueinander. Die Gäste rücken unter ihren Schirmen zusammen, hören zu, lassen sich rühren und halten für einen kleinen Augenblick inne, als die Ringe des Brautpaares in ihren Händen landen. Sie verweilen mit uns, trotz des Regens. Was für eine besondere Stimmung. Was für eine besondere Geschichte. Die Fürbitten engster Freunde gehen unter die Haut. Was für eine besondere Trauung. Geht euren ganz eigenen, besonderen Weg, immer weiter, liebe Helena und lieber Christoph.

Trauung auf einer mallorquinischen Finca.

Ein großzügiger Garten. Eindrucksvolle Terrassen mit traumhaftem Blick über weitläufige Olivenhaine. Zweihundert Jahre alte Gemäuer inmitten des Orangentals von Sóller an der Westküste Mallorcas. Ein Refugium. Ein perfekter Ort zum Jasagen.

In kleinem Familien- und Freundeskreis sagten I. und P.-A. hier JA zueinander. An einem Ort, den sie vor Jahren durch Zufall während ihres Urlaubs auf der Suche nach dem besten Olivenöl der Insel entdeckten. Sofort war klar, sollten sie eines Tages heiraten, wäre dieser Ort perfekt. Am ersten Juniwochenende dieses Jahres war es soweit. Eine freie Trauung auf einer mallorquinischen Finca – mit mir. Sonnengeschützt in einem Zelt, sauge ich jeden Moment der Zeremonie auf, genieße jeden unvorhersehbaren Moment. Die Olivenkränze am Stuhl von Braut und Bräutigam. Die meditativen Klänge des Liedes „Painter“ von Låpsley, mit dem wir die Gäste ins Hier und Jetzt holen, sie bitten, alle Sorgen und Gedanken zumindest für die Dauer dieser Trauung loszulassen. Dabei rauscht der sanfte Wind durch die Olivenbaumblätter. Der bewegende Augenblick der Eheversprechen. Auch der Moment, in dem die kleine Tochter des Brautpaares ihre Mama fragt, warum sie denn weine und sie unter Tränen antwortet: „weil ich glücklich bin“. Mehr Gefühl geht nicht. Ich war gerührt und bin es noch.

Und ich bin dankbar. Dankbar für diese Möglichkeit, dankbar für diese Reise. Dankbar für all die liebevollen Details. Dafür, dass ich ein Teil des Ganzen war, dass ich dazugehörte. Dankbar für Eure Geschichte, I. und P.-A. Dankbar, dass Ihr mich gefunden habt und JA zu mir sagtet. Danke für das beste Rinderfilet und die beste Crème Brûlée, die ich je aß. Einfach DANKE!

redegewand feiert geburtstag...

15.05.2015. Geburtstag. Heute vor vier Jahren gründete ich redegewand, hoffend, dass ich meinen Weg finden würde; hoffend, dass Hochzeitspaare mich finden würden. Nun geht redegewand in sein fünftes Jahr. Unglaublich, wie viele Türen sich seither geöffnet haben. Viele Paare haben mich gefunden, von nah und auch fern. Sie forderten mich heraus, ließen mich mutig sein, so manches Mal über meinen eigenen Schatten springen. Sie ließen mich wachsen, gemeinsam haben wir Tränen gelacht und auch geweint. Hinter so viele Kulissen habe ich gehört.

Ja, ich habe meinen Weg gefunden und erfahren, was es wirklich bedeutet selbstständig zu sein… ich bin Zuhörer und Mitschreiber, bin Kreativschreiber, Mitdenker und Umdenker, Ideengeber und Organisator, ich bin Philosoph, Geheimnishüter, Vertraute, ein bisschen Psychologe, Improvisationskünstler, Korrekturleser, auch Rechnungsschreiber und Buchhalter, Vorausdenker und Planer. Freie Rednerin zu sein, bedeutet so viel mehr als einfach „nur zu reden“… ich bin FeinFühler, zwischen den ZeilenLeser und mit HerzSchreiber… jederzeit wieder, auf in die nächsten Text-Abenteuer mit dem Wissen, dass all das Erreichte ohne meine Familie und Freunde so nicht hätte erreicht werden können. Tausend Worte reichten nicht... DANKE.

Hochzeitsmesse 2015. Ein Nachwort. Neue Räumlichkeiten

Neue Räumlichkeiten... neues Glück...
Rohes Holz, feines Papier, natürlicher Stein, pudriges Graugrün. Sukkulente Pflanzen, zarte Zweige und große Sommerblüten. Klar. Urban. Industriell – so kamen wir daher, mit unserem Messestand am vergangenen Wochenende im Erlweinforum Dresden. Nun ist es geschafft. Wir sind müde und glücklich zugleich. Wir haben viel geplant, aufgebaut, unseren Stand am Samstag und auch Sonntag mit lieben Paaren geteilt, haben geschminkt, gestylt, geredet, auch über die Idee, die hinter unserer Gemeinschaftspräsentation steht, haben erklärt, was wir machen und warum es uns so sehr am Herzen liegt. Wir sind glücklich, wenn wir Euch anstecken konnten mit unserer Liebe zu Floralem, Genähtem, Gedrucktem, Gebackenem, mit unserer Liebe zu Worten. Gestern Abend haben wir sie wieder abgebaut, unsere kleine urbane Welt – doch sie bleibt erhalten, nicht zuletzt in unseren Herzen. Was haben wir doch für Glück...

Erste Hochzeitsmesse auf dem so idyllisch gelegenen Schloß Proschwitz bei Meissen.

Bei blauem Himmel, schönstem Sonnenschein und klirrender Kälte fuhren wir vergangenen Samstagmorgen los, entlang der Elbe weideten Schafe und streckten ihre Köpfe der Sonne entgegen. Während der Fahrt ruhte auf meinem Schoß die äußerst große Verantwortung, die farblich so wunderbar in den Grünen Salon passende Hochzeitstorte vom Dresdner Schokowerk unbeschadet auf das Schloß zu bringen. Geschafft. Und so bezogen wir für zwei Tage den Grünen Salon des Schlosses Proschwitz. Welch wunderbare Atmosphäre. Jede Räumlichkeit mit ihren eigenen liebenswerten Details. Jeder Raum mit einer anderen Stimmung. Willkommen auf Schloß Proschwitz. Treten Sie also ein, in den Grünen Salon der oberen Etage.
Uns umgaben herrlich satt bemalte, dunkelgrüne Wände. So begleitete uns die Hoffnung. Die grüne Hoffnung, dass alle Besucher, alle Neugierigen und auch alle zufällig Vorbeigekommenen sich ebenso wohl fühlten wie wir. Stündlich schellten die Klänge einer barock anmutenden Uhr, die nicht nur „unserem“ Raum, sondern auch dem gesamten Wochenende diese gewisse familiäre Wohnzimmerstimmung verliehen. Hortensien wie zarte Handküsse. Verliebt violette Anemonen in üppig zurückhaltender Gesellschaft von Eukalyptusblättern und zart-grünen Christrosen. Traubenhyazinthen so edel wie kleine, wertvolle Perlen. Flieder lag in der Luft, ebenso unaufdringlich wie die französische Musik, die im Hintergrund spielte. Mousse au Chocolat- und Bratapfel-Pralinen zum Verkosten. Wie sie auf der Zunge zergingen, müssen Sie einfach selbst erleben. In Hochzeitsbüchern blättern, die Geschichten von Paaren bereits vergangener Saisonzeiten und ihren freien Trauungen erzählen...
Danke für eine wirklich anspruchsvolle Hochzeitsmesse in unvergleichlichem Ambiente. In der grünen Hoffnung, dass auch wir für Ihre Trauung zueinander finden werden.

Mein tapferer Wiederbelebungsversuch meines in den Dornröschenschlaf gefallenen Blogs...

Altes ist vorüber. Neues wartet. Ich bin gespannt und gehe mit EINEM guten Vorsatz in dieses neue Jahr 2015: regelmäßige Blogeinträge. Regelmäßig kann und möchte ich an dieser Stelle nicht genauer definieren, es würde mir wohl nur auf die Füße fallen… über ein halbes Jahr ist vergangen seit ich das letzte Mal für diesen Blog schrieb. Und natürlich war die ursprüngliche Idee eine ganz andere. Einen kleinen Aufhol-Einblicksversuch möchte ich dennoch geben: auf fünfunddreißig Hochzeiten habe ich in der vergangenen Saison „getanzt“, siebzig themenreiche Gespräche mit Bräuten und auch Bräutigamen geführt, die einfach unter die Haut gingen. Die fünfunddreißig Hochzeitsbücher werden im Februar fertig gebunden sein. Fünfunddreißig Hochzeiten – jede für sich ganz besonders… ob im Bus, am See oder an einer Mühle...
Unaufhörlich rasen wir auf die nächste Hochzeitssaison zu. Voller Vorfreude auf sie eröffnen wir sie offiziell mit unserem Gemeinschaftsstand an diesem Wochenende, am 24. und 25. Januar 2015 im Erlweinforum auf der Hochzeitsmesse Hochzeit. Feste. Feiern. Trauen Sie sich zu uns und lassen Sie uns über Ihre Hochzeitsideen reden mit
Die Blumenbinderei | Candelle Nähdesign | Dresdner Schokowerk | Druckfeines | Makeup Art Annett Anders | Trauringlounge | Jeannette Koch Hochzeitsfotgrafin
Meinen guten Vorsatz für diese wartende Saison fest im Hinterkopf behaltend, schreibe ich bis bald, bis zu meinem nächsten Blogeintrag...

london meets dresden - in berlin.

wochenende? was ist eigentlich wochenende? am gestrigen samstag habe ich die hochzeitssaison 2014 feierlich im carolaschlößchen, dresden mit einer goldenen hochzeit begonnen, bei schönstem sonnenschein und blauem himmel reisten meine worte über alle kontinente dieser welt. ein wirklich schöner saisonbeginn...
heute ging es dann gleich am morgen über die nebelverhangene autobahn nach berlin. dort habe ich ein hochzeitspaar aus london getroffen, um die ersten ideen und wünsche für ihre zweisprachige trauung im sommer auf schloss friedrichsfelde anzuhören. berlin war wie immer eine reise wert, für ein bißchen straßenkünstler bewundern, am fuße des fernsehturms stehen und einen kaffee im anna blume, prenzlauer berg neben uwe ochsenknecht blieb auch noch zeit… mein wochenende war wunderbar. wie war das eure?

DIE LIEBE IST DAS WICHTIGSTE IM LEBEN

gestern fuhr ich auf der autobahn, die wie zuckerwatte geformten wolken hingen über mir, ich hatte mich gerade mit einer braut über ihren zukünftigen mann unterhalten, sie hatte mir ihre geschichte erzählt, von ihren gemeinsam erlebten höhen, ihren geteilten tiefen, davon, wie ihre kinder ihr leben veränderten und davon, wie sie davon träumt, im alter mit ihm in einem wild bewachsenen garten auf einer gartenbank zu sitzen und ein glas wein mit ihm gemeinsam zu trinken… daran dachte ich während der fahrt. plötzlich brachen sonnenstrahlen durch das wolkendickicht und vor mir tauchte wie aus dem nichts ein bunt bemalter transporter auf, auf seinen türen stand handschriftlich in grünen buchstaben geschrieben: DIE LIEBE IST DAS WICHTIGSTE IM LEBEN. na dann, gute fahrt!

Irgendwann passt es einfach...

Wie fühlt es sich an, verheiratet zu sein – anders als vorher? Sind Sie verheiratet oder noch hoffnungsvoll wartend? Worauf? Auf diesen alles verändernden Moment im Leben, in dem man vor lauter Aufregung keine Luft mehr bekommt, in dem die Schmetterlinge im Bauch total verrückt spielen und alles um einen herum plötzlich nicht mehr existiert, auf diesen Augenblick, in dem es nur zwei Menschen auf der Welt gibt, weil alles andere unwichtig wird, auf diesen Moment des Heiratsantrages, auf die Frage aller Fragen.
Eine einzige Frage mit den passenden Worten, an einem passenden Ort, mit der passenden Idee. Ein passendes Ganzes für einen kleinen und doch so bedeutungsvollen Augenblick. Auch ich warte auf diesen perfekten Moment, in dem die Erde für den Bruchteil einer Sekunde und eine doch gefühlte Ewigkeit still zu stehen scheint. Ich warte darauf herauszufinden, was sich wirklich ändert, wenn man erst einmal gefragt wurde, ob sich das Leben plötzlich noch schöner anfühlt, geborgener oder sicherer, ob sich die Gefühle für einander noch einmal verstärken, ob eine neue Grundlage für den gemeinsamen Alltag entsteht. Ist es möglich, diese ungewisse Zeit des Wartens zu genießen?

Die perfekte Liebe...

Kann es überhaupt etwas Perfektes geben, den perfekten Menschen, das perfekte Leben oder die perfekte Hochzeit? Gibt es die perfekte Liebe?
Die Liebe kennt keine Grenzen, sie fragt nicht nach dem Alter, dem Geschlecht oder nach der Herkunft. Die Liebe ist etwas Ungreifbares, sie bedarf keiner Erklärung. Sie fragt nicht nach einem Sinn, sie sucht keinen passenden Ort oder richtigen Zeitpunkt. Sie lebt im Hier und Jetzt. Sie ist einfach da, ganz und gar. Sie findet uns einfach, auch dann oder vor allem wenn wir es am wenigsten erwarten – und dann müssen wir sie festhalten und mit ihr gemeinsam wachsen, jeden Tag.
Was bedeutet die Liebe für Sie? Ist es nicht Liebe, wenn jemand einen Menschen versteht, obwohl er dessen Sprache gar nicht spricht? Ist es nicht Liebe, wenn jemand nur beim Gedanken an einen Mensschen aus tiefstem Herzen zu lächeln beginnt? Ist es nicht Liebe, wenn man nachts allein einfach nicht schlafen kann?