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Worte

... aus dem redegewand-Alltag.

Jubiläumsworte.

  • Jubiläumsworte

2018. Wer hätte das gedacht? Das verflixte siebente redegewand-Jahr ist überstanden. Schneller als gedacht. Und vor allem weniger verflixt als erwartet. Die schönste Bereicherung in diesem vergangenen Jahr war und bleibt wohl die Tatsache, dass redegewand nun Raum hat – einen Raum für Tee, Kaffee und Gespräche. DANKE! Nun finde ich dort, in einem Kleinod auf der Prießnitzstraße 38, immer wieder Worte für das Leben und auch für den Tod. Für die schönen und auch traurigen Momente, weil sie alle zum Leben dazugehören. Ich finde Worte für Texte, ob geschrieben, gesprochen oder auch beides. Für jeden dieser Momente bin ich dankbar. Ich bin dankbar für redegewand. Auf in ein neues, in das achte Jahr voller Buchstaben, Worte, Texte und Reden.

Der Geruch von Gummibären.

  • Trauung
  • Trauung

Mit einer zaghaft digitalen Unterhaltung über den Geruch von Gummibären begann die Geschichte von Liz und Bho vor etwas mehr als sieben Jahren. Nach einem ersten Treffen in ausgewaschenem Pullover und Wanderschuhen zur Stadtrundfahrt durch Dresden nahm sie nach dem zweiten Treffen in Chemnitz rasant Fahrt auf, fühlte sich so schnell so sicher und ganz anders als alles andere zuvor an. Es folgten viele Telefonate und die schnelle Entscheidung für einen gemeinsamen Weg. Dann die erste gemeinsame Wohnung. Die ersten zwei gemeinsamen Jahre völliger Unbeschwertheit. Bis sich Herausforderungen hinzu gesellten, Höhen und Tiefen. Doch Zweifel kamen nie auf. Verlorengehen auf einem Weg, sich mal verlaufen. Weinen. Durch Wind und Regen, durch Sorgen und Schmerz blieben beide aneinander Seite. Denn aller guten Dinge sind eben zwei, doppelt hält einfach besser. Deshalb sagten Liz und Bho an jenem Septembertag des letzten Jahres zum zweiten Mal JA zu ihrem gemeinsamen Weg, das erste Mal auf dem Standesamt. Dieser Tag war ein neuer Anfang, der Beginn eines neuen Kapitels. Eines engeren Miteinanders. Einer neuen, noch tieferen Verbundenheit. Und nach sieben gemeinsamen Jahren liegt noch immer der Geruch von Gummibären in der Luft und vor allem dieser Zauber jenes digitalen Anfangs.

Fotoquelle:www.friedemannthomas.de

Der Zug des Lebens.

  • Freie Trauung
  • Freie Trauung
  • Freie Trauung
  • Freie Trauung

Ein Augusttag des letzten Jahres im Garten des Schlosses Proschwitz, angrenzend an den Weinberg. Blauer Himmel. Sonnenschein. Im Wind wiegt der prächtig mit Blüten geschmückte Traubogen hin und her. Auf weißen Gartenstühlen nehmen die Gäste auf der grünen Wiese Platz. Auf der Treppe vor dem Pavillon wartet die Braut noch auf ihren Bräutigam, obwohl das erste Lied schon zu spielen beginnt. Er war noch auf der Suche nach den Schmetterlingen, die wir des starken Windes wegen schon schützend auf den Schoß eines Gastes gelegt hatten.

Die Geschichte von Bea und Jens ist eine besondere. Eine Geschichte mit Geschichte – und Zukunft. Sie kommen beide aus langen Beziehungen. Mit Kindern. Ihre Rücksäcke sind voller Erfahrungen, Prägendem. Sie lernen einander beruflich kennen, fühlen sich so sehr zueinander hingezogen und versuchen doch, einander wieder ziehen zu lassen. Für ihre Geschichte. Sie stiegen an einer Haltestelle in denselben Waggon ein und fuhren ein Stück gemeinsamen Weges nebeneinander sitzend in ihrem Zug des Lebens. Der Platz neben ihr war schon vor einiger Zeit wieder frei geworden. Doch der Platz an seiner Seite war besetzt. Jeder Versuch des Festhaltens an dem, was war, gelingt ihm nicht. Ihre Wege sollten sich kreuzen. Und dann schlägt die Sehnsucht in Mut um. Gemeinsam sind sie mutig. Treffen weit reichende Entscheidungen. Entscheidungen, die nicht immer einfach waren, doch mit denen sie heute glücklich sind. Mit Rücksicht auf alle Verluste. Sie beginnen eine gemeinsame Reise voller Herausforderungen, Träume, auch voller Abschiede. Eine Reise voller Hoffnung. Manchmal ändern sich Ziele entlang eines geplanten Weges. Gefühle lassen sich nicht kontrollieren. Welch langer Weg, ihren eigenen Weg zu finden. Ein Ankommen hier bedeutet immer auch ein Loslassen dort. Sie ließen ihre Geschichte Geschichte sein und begannen eine neue zu schreiben. In den Weinbergen des Schlosses Proschwitz machte er ihr einen Antrag. Am 4. August des vergangenen Jahres sagten sie JA zu ihrer gemeinsamen Reise. Während der Trauung schnupperte die Braut an ihren Blumen. Zu einem der Lieder stand das Brautpaar spontan auf und begann zu tanzen. Unvergessene Momente. Eine unvergessliche Reise.

Denn das Leben ist eine Reise. Eine Reise mit dem Zug. Eines Tages steigen wir ein, verweilen, bewegen uns vorwärts, manchmal auch zurück, haben Ziele, die sich entlang des Weges auch ändern mögen und reisen mit Menschen an unserer Seite, von denen wir glauben, sie werden uns immer begleiten. Kein Mensch ist ersetzbar. Doch manchmal passt ein anderer Mensch einfach besser an unsere Seite als wir zu glauben wagten. Bleibt bei einander, reist Hand in Hand, hört nie auf, immer wieder neu anzufangen. Reist gemeinsam in eine gemeinsame Zukunft in eurem Zug des Lebens.

Fotoquelle:www.tobis-hochzeitsfotografie.de

Japanische Ruhe auf der JAwort-Messe 2018.

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Jedes Jahr im Januar nehmen wir neuen Anlauf und bringen unsere schon Monate zuvor besprochenen und geplanten Ideen aus dem Kopf auf den Messeboden der Dresdner JAwort-Messe. Langsam, aber sicher nimmt unser Gemeinschaftsstand Gestalt an – in diesem Jahr eine japanisch minimalistische. Wieder unterstützten uns viele Helfer hinter den Kulissen. Ohne sie wäre all das nicht möglich. Sie schleppten, verlegten, schraubten, opferten so viel Zeit für uns und unsere zeitlose Präsentation. DANKE. Dann der letzte Schliff. Wir malern, möblieren und dekorieren unsere fast achtzig Quadratmeter große Fläche. Und tadaaa: die japanische Kultur mit ihrer Ruhe, Klarheit und Ästhetik zieht ein. Elegante Farben wie Porzellanweiß, Blush und Ebenholz. Edle Materialien wie Porzellan, Seide und Naturholz. Alles fügen wir in äußerst puristisch modernem Stil zusammen. Grafische Elemente ergänzen natürliche Akzente. Weniger ist hier durchaus mehr. Diese Wahl treffen wir bewusst.

Zwei Tage Aufbau für zwei Messetage… nun liegen sie hinter uns. Jedes Jahr erneut stellen wir uns die Frage, ob all der Aufwand sich lohne. Und einstimmig sagen wir auch dieses Mal wieder: JA! Denn der Unterschied ist sichtbar. Er ist deutlich spürbar, eben handgemacht. Ein Einsatz, der sich lohnt, um unsere sieben verschiedenen Gewerke ganz einzigartig darzustellen, jedes Jahr wieder.

Fotoquelle: Timjudi Photography

Ein Apfeltraum.

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Ein Apfel, eine Blume und ein Knopf. Diese drei Dinge sollten die Gäste zu Lydias und Doreens Trauung im Oktober des letzten Jahres mitbringen. Eine einzelne Blume, keinen Strauß für die Tischdekoration. Einen Knopf, egal, ob neu oder alt. Und einen Apfel, die Sorte spielt keine Rolle. Denn beide stammen definitiv vom selben Baum ab, so sagen sie selbst. An einem sonnigen Freitag pflanzten sie ihren ganz eigenen Stammbaum, natürlich einen Apfelbaum.

Von einem Leben miteinander träumten Lydia und Doreen schnell, nachdem sie einander als Kolleginnen begegnet waren. Bald verbrachten sie intensive Zeit miteinander. Sahen dieses innere Strahlen, einen Zufluchtsort, eine Insel im Gegenüber. Erinnerungen an die vielen Gespräche vor dem Auto, an den ersten gemeinsamen Kaffee, das erste Essen, den ersten Kinobesuch. Eine neue, zuvor gänzlich ungekannte Welt eröffnete sich. Dieses Gefühl von Freiheit. Endloses Vertrauen. Auch traurige Momente, die so viel Positives vorzubringen vermochten. Schlüsselmomente am Sterbebett eines nahe stehenden Menschen. Die Einsicht, endlich glücklich sein zu wollen im Leben und der damit verbundene Entschluss, etwas ändern zu müssen. Wann, wenn nicht jetzt? Und dann der erste, bewusst gemeinsam verbrachte Abend, die völlig überpfefferte Nudelpfanne, eine mitgebrachte Jogginghose, die eine unbequeme Jeans ersetzt, ein durchquatschter Film und ein weiterer, dessen Filmmusik sich stundenlang im Hintergrund wiederholt. Dieser Klang tief gehender Blicke, erster Berührungen. Und unausweichlich und doch so überflüssig die Frage: was machen wir hier eigentlich? Seit diesem Abend gehen beide einen gemeinsamen Weg. Von Beginn an fühlte sich alles einfach richtig an.

Mit der Natur sind beide eng verbunden, reisen so gern mit wenig Gepäck und fühlen sich doch so reich. Alles ganz leicht. Ihre Ringe tragen das Relief einer Baumborke. Sie erinnert auch an den Moment des Antrags: auf einem Baumstamm sitzend, in neonfarbener Funktionskleidung macht Doreen Lydia einen Antrag. Die Sonne scheint. Noch heute spüren sie den Wind, der ihnen in jenem Moment um die Nase wehte. Ein Moment, ein Weg – ganz ungeplant. Bedingungslos. Keine Suche. Keine Fragen mehr. Nach ihren JAworten finden Knöpfe ihren Platz auf einer Leinwand, die den Umriss eines Apfels trägt. Knöpfe seien ein so verbindendes Element, ein zusammenhaltendes, sagten sie in einem unserer ersten Gespräche. Und prompt dachte ich an diesen riesengroßen Tonkrug, der früher bei uns zu Hause auf einem Vertiko stand, mit den vielen Knöpfen darin spielte ich schon als Kind gern. Und aus genau diesem Krug wähle ich meinen Knopf, klebe mit ihm so viele Erinnerungen auf diese Leinwand. So wie all die anderen Hochzeitsgäste es an jenem Oktobertag später auch noch taten. Verbunden für immer. Ein Apfeltraum wird Wirklichkeit. Fotoquelle: https://carlaschmidtfotografie.com/

JA! zum Frühstücksei

  • Frühstück
  • Worte
  • Blumenstrauss

Ein Augusttag. Am späten Nachmittag. Im Garten der Villa Sorgenfrei in Coswig. Einige Wochen später erinnere ich mich an die kleinen Momente, die noch immer nicht in Vergessenheit geraten sind. Dieser Moment, in dem die Großmutter des Bräutigams kurz vor Beginn der Zeremonie noch einmal die Feierlichkeit verlässt und im Gehen meint, wir sollten doch einfach schon anfangen natürlich warten wir. Dieser Moment, bevor das erste Lied zur Eröffnung der Zeremonie erklingt und der Bräutigam sich vor lauter Aufregung an keines der ausgewählten Lieder mehr erinnern kann. Das erste Lied ertönt, die Version verklingt nach etwas mehr als drei Minuten, doch das Brautpaar läuft noch immer gemütlich hinter den inzwischen nur noch zwei Blumenmädchen her, eines ging auf ihrem gemütlichen Weg bereits verloren. Dann dieser Moment während der Zeremonie, in dem der Bräutigam seine Kiefer fest aufeinander beißt, mit dem Versuch, seine Tränen zu unterdrücken. Es gelingt ihm nicht. Als Erklärung schiebt er später eine Fliege vor. Dann plötzlich kippen die Ringe aus der Blüte auf dem Frühstücksei. Diese Symbolik greift den Moment des Antrags wieder auf. Mit einem Frühstücksei, das den Verlobungsring in seinem Inneren trug, hielt er eines Morgens um ihre Hand an. Sie sagte JA! Zum Frühstücksei und einem Leben mit ihm. Nach dem JAwort übergeben Braut und Bräutigam einander Briefe mit Worten, die sie erst zu einem späteren Zeitpunkt lesen möchten. Die Neugier steht ihnen ins Gesicht geschrieben. Und nach der Zeremonie, bückt sich die Großmutter, wackelig auf ihren Beinen, wankend nach einem Kleeblatt auf der Wiese, meinend, es wäre ein vierblättriges. Alles Glück der Welt Euch beiden.

Fotoquelle: https://www.facebook.com/SusannLange.Photography/
Ort der freien Trauung: im Garten der Villa Teresa, Coswig https://www.facebook.com/villacoswig/
Floristik: https://www.facebook.com/DieBlumenbinderei/
Hochzeitstorte: https://www.facebook.com/DasDresdnerSchokowerk/

Von Kapstadt über Sydney nach Caputh.

  • Stühle
  • Worte

Welch zauberhaft magischer Ort. Der Ort, an dem sie aufwuchs, an dem ihre Wurzeln liegen. Weit entfernt vom Bondai Beach, wo sein Lebensmittelpunkt lag als sie einander in Kapstadt begegneten. Für Modeljobs waren sie ans andere Ende der Welt gereist und fanden die Liebe ihres Lebens. Als sie wieder zurück nach Deutschland flog, beide sich am Flughafen verabschiedeten, wusste er, er würde sie wiedersehen und eines Tages heiraten. Zumindest erzählte er dies überall und jedem. Reichlich zwei Jahre später leben sie ein gemeinsames Leben, in Weimar. Sie studiert. Er lernt die deutsche Sprache, ließ sein australisches Leben für sie hinter sich. Heute ist der 12. August 2017. Im Garten ihrer Heimat sagen sie unter Apfelbäumen JA zu ihrer gemeinsamen Welt. Sie lernten nicht nur einander, sondern miteinander auch völlig neue Welten kennen. Als sie sich in einander verliebten, öffneten sie einander Welten ungeahnter Größe und Tiefe. Sie legten einander Welt zu Füßen. She is his future.

Ein liebevoll gestalteter Garten. Mit Erich Frieds Worten bedruckte Holzstühle. So viel Kunst. So viel Liebe. Eine Schmuckstückecke zum JAsagen. Es regnet. Meine Tinte verschwimmt auf dem Papier. Das Brautpaar steht lachend unter einem Schirm. Sie stellt ihre nackten Füße auf seine blank polierten Schuhe. Sein australischer Freund, der bei des Bräutigams Worten an seine Braut die Augen schließt und jedes einzelne Wort aufsaugt. Seine Worte, spontan aus dem Herzen gesprochen. Er sagte, er wolle ihr in die Augen schauen, sich in den Moment hinein fühlen und dann sagen, was ihn bewege, keine zuvor bereits ausformulierten Worte vortragen. Mit dem heutigen Tag tauchen sie in eine neue Welt voller Abenteuer, Geborgenheit, Liebe und Magie ein. She is golden. Bauen an dieser wunderbaren Welt weiter. Lieben in ihr. Lernen darin zu fliegen. Wachsen in ihr. Für immer. For good.

„Für immer ab jetzt“

  • Notenständer

Irgendwo im Nirgendwo, am Ende eines Waldweges mitten im Grünen, sagten Jana und Benjamin JA zu ihrem gemeinsamen Leben. Als sie einander vor fünf Jahren begegneten, waren sie nicht auf der Suche und haben sich doch gefunden. Und dann, ein Schlag mit hunderttausend Volt. Am Abend des 4. August picknickten sie auf der Wiese und hörten ein Hörspiel im Rahmen des Dresdner Palaissommers. Naja, eigentlich lief der Krimi nur im Hintergrund, denn beide unterhielten sich den gesamten Abend lang bis irgendwann Nachtyoga begann. An diesen Moment, in dem sie unter dem Baum auf der Decke lagen und in die Baumkrone blickten, konnten sich beide sehr gut erinnern. Denn an jenem Sommerabend verliebten sie sich ineinander.

Gestern stand die Zeit still. Keine Suche und auch keine Fragen mehr. Alles passte sofort. Gemeinsam blickten wir auf das, was war, auf das, was ist und auf das, was noch kommen mag. Gestern sagten Jana und Benjamin unter der Baumkrone einer Weide JA zu ihrem gemeinsamen Leben. Wimpelketten rankten von Ast zu Ast. Am Anfang ihres Miteinanders standen nicht nur intensive Emails, in denen sie von Kindern und Hochzeit schrieben, bevor sie einander überhaupt ein erstes Mal geküsst hatten, sondern auch das gemeinsame Hobby des Fotografierens. Mit der Zeit, mit neuen Prioritäten, zwei neuen kleinen Menschen, ging dieses Hobby verloren. Und jetzt brachte die Vorbereitungszeit auf ihre Hochzeit es wieder hervor. Sie begannen wieder zu fotografieren, erst Portraits von sich, dann einander Hände. Wie könnten sie zwei Bilder symbolisch während der Zeremonie zusammenbringen? Wir besprachen Ideen und die beiden bastelten, probierten Vieles aus. Am Tag der Trauung standen zwei Fotos auf einer Staffelei, jedes Foto mit einer Hand. In Streifen geschnitten, verflochten sie diese während der Zeremonie symbolisch zu einem Bild. Doch nicht nur symbolisch möchten sie einander für den Rest ihres Lebens festhalten, „für immer ab jetzt“.
Fotoquelle: http://www.zoka-fotosessions.de/

Das verflixte siebente Jahr?

  • 6 jahre redegewand
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  • visitenkarte
  • visitenkarte
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  • redegewands businessplan

15.05.2017. Zeit, Resümee zu ziehen. Warum heute? Weil redegewand heute seit genau sechs Jahren zuhört und redet und all die anderen Aufgaben hinter den Kulissen erledigt. Sechs Jahre, so lang und doch so kurz. Gibt es ein Fazit? Es gibt einen Rückblick. Ganz am Anfang stand eine naive Idee. Zaghaft erste Schritte folgten. Erste Notizen. Logoentwürfe. Der Businessplan. Erste Visitenkarten. Unzählige Entscheidungen. Auch Mut. Etlich viele Fragen. Und dann, Augen zu und durch. Mal sehen, was passiert. Nichts zu verlieren. Dann ging meine Internetseite online, sie sah damals noch ganz anders aus als heute. Das große Warten. Die erste Email mit einer offiziellen Anfrage, damals aus München kommend. Weitere folgten. Bis heute. Verrückt.

Als Kleinunternehmen begann alles vor sechs Jahren. Noch immer begegnen mir Situationen zum ersten Mal. Keine Langeweile kommt auf. Genau 131 Trauungen später ist redegewand kein Kleinunternehmen mehr. Unglaublich, wie meine Redegewänder aus dem Nichts entstanden und locker mindestens 40-Stunden-Wochen zu füllen vermögen. Jeder Tag scheint zu kurz. All die Hürden gesellten sich schneller zu meiner Textaffinität hinzu als gewollt, holen mich immer wieder auf den unromantischen Boden der Tatsachen zurück. Weil es hier eben nicht nur um Luft und Liebe, um ein paar schön gesagte Worte geht. Nein, es geht um viel mehr. Es geht darum, ein Leben für meine kleine Familie zu finanzieren. Es geht um ehrliche, fordernde Arbeit, die meinen Hauptberuf beschreibt. Ja, DAS ist mein Hauptberuf. redegewand entstand nicht einfach so aus einer Laune heraus, nicht über Nacht, entsprang keinem Hobby, um ein bisschen Taschengeld hinzu zu verdienen. Nein, redegewand ist harte Arbeit, die viel Disziplin verlangt. Und redegewand soll bleiben und weiterwachsen.

Sechs Jahre redegewand bedeuten auch viele Begegnungen. Danke all meinen Kollegen, manche von euch sind zu unverzichtbaren Freunden geworden. Ohne euch wären viele Hochzeiten nur halb so schön. Ohne euch wäre ich schon so manches Mal baden gegangen. Danke, dass ihr mit mir durch all die tiefen Täler gingt und euch auf den Gipfeln mit sonnigem Ausblick mit mir freutet. Danke meinem ‚Finanzberater‘, ohne dich bedeutete noch immer jede Rechnung eine kleine Katastrophe. Danke für deine Impulse und all die so geduldig geschriebenen Exceltabellen. Danke auch und vor allem an meine Schwester und meine Mama. Euch sieht keiner. In keiner meiner Reden seid ihr Thema. Doch ich weiß, ihr seid da. Und ich weiß auch, ohne euch wären die Wochenenden manchmal ziemlich dunkel gewesen. DANKE. Und damit auf ins siebente, hoffentlich nicht verflixte Jahr. Ich bin gespannt und sage JA zu redegewand, denn ein Leben ohne redegewand kann ich mir einfach nicht mehr vorstellen!

Fünfzig Jahre Frühling mit Winter.

  • schloß purschenstein
  • trauzimmer

Es ist ein sonniger Frühlingstag. Entlang der Deutschen Alleenstraße fahre ich, vorbei an unzähligen Dörfern, deren Namen ich mir kaum merken kann. Dörfer, in denen auf den großzügigen Grundstücken noch grob geblümte Handtücher und blau-weiß quergestreifte Strickpullis draußen im Wind auf der Leine flattern, während die Klammern farblich nicht nur auffällig zueinander, sondern auch zu den Sachen, die sie festhalten, passen. Nach fast anderthalb Stunden Fahrt durch diese Dorfidylle komme ich an meinem Zielort an – Schloß Purschenstein.
Zwei Stockwerke steige ich die unebenen Holztreppen empor zum Trauzimmer. Der Blick aus dem Fenster reicht bis in die noch unbelaubten Baumkronen. Den massiven Holztisch, hinter dem sonst die Standesbeamten Platz nehmen, schiebe ich beiseite. Während meiner Rede möchte ich meinem Paar nah sein, so wie während der Gespräche zuvor schon. Es ist 15 Uhr. Die Kerzen der Kronleuchter erhellen mit der Sonne den Raum. Die Kinder des Paares, die Schwiegerkinder, Enkelkinder und Freunde nehmen Platz. Auch das Ehepaar. Hübsch zurechtgemacht. Aufgeregt. Antonio Vivaldi gesellt sich lebhaft mit einem seiner Sätze aus dem Frühling der Vier Jahreszeiten zu uns. Unaufdringlich. Passend zu diesem schönen Märztag.
Wie viele Jahreszeiten zogen an einem Paar vorüber, das fünfzig Jahre miteinander verheiratet ist? Mit dieser Frage eröffne ich die Saison des JAsagens im Jahr 2017 anlässlich einer Goldenen Hochzeit. Fünfzig Jahre reisen wir gemeinsam zurück – in die Zeit, in der das Ehepaar einander an der Berufsschule kennenlernte, auf dem Schloß hier tanzen ging. Wir reisen in die Zeit, in dem das Paar, egal ob winters oder sommers, über zehn Kilometer lange Fußmärsche zurücklegte, um einander sehen zu können. In eine Zeit, in der achtzehn Monate Wehrdienstzeit mit ungefähr fünfzig Kilometern Distanz zwischen beiden unüberbrückbar waren. In die Zeit des standesamtlichen Jawortes, die Zeit der Familiengründung, der Wendezeit, der Arbeitslosigkeit… wie fünfzig Jahre gemeinsamen Lebens in eine fünfundvierzigminütige Zeremonie bringen? Fast unmöglich.
Wir schauen auf besonders schöne und auch prägende Momente, lassen gemeinsam Revue passieren. Alles hat seine Zeit – die Kindheit, die Jugend, das Arbeiten, das Elternsein, das Großelternsein, das gemeinsame Älterwerden… Gesundheit, schwere Krankheit, große Reisen. Die Zeit ist endlich. Ein Auf und Ab der Gefühle. Freude. Lachen. Auch Tränen. Verliebte Hände und Blicke. Dankende Gesten. Langsame Wintertöne von Vivaldi fangen die melancholische Stimmung auf.
Heute vor genau fünfzig Jahren sagte das Ehepaar auf dem Standesamt in Neuhausen JA zu einem gemeinsamen Leben. Heute sagen beide ganz bewusst noch einmal JA – zu all dem Gewesenen, allem bisher miteinander Geteilten, zu allem Kommenden. JA zueinander und diesem neuen Lebensabschnitt, in dem nun alles ein wenig ruhiger verläuft. Fünfzig Ehejahre, was für ein wunderbarer Anlass zum Feiern. Fünfzig Jahre Frühling mit dem einen oder anderen Winter. Mögen auf all die schon erlebten Jahreszeitenwechsel noch viele weitere, vor allem jedoch noch viele Sommer folgen… und zum Ausklang stimmt Vivaldi mit seinem Satz „Tempo impetuoso d’Estate“ den Sommer an.

Frisches Jahr. Neuer Wind.

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Es stresst. Ganz ehrlich. So ein klassisches Wochenende mit Budenzauber und Wochenendeinkauf, Spaziergang an der Elbe und ausschlafen hat schon was. Ein anderes Mal vielleicht. Denn am vergangenen Wochenende ordnete sich für uns wieder alles dem Thema „JAwort-Hochzeitsmesse 2017“ unter. Kurze Nächte, lange Tage. Donnerstag und Freitag schleppten, räumten, bauten, bohrten, verlegten, tapezierten, malerten und gestalteten wir. Für zwei Tage zauberten wir einen Birkenwald aufs Parkett. Von früh bis spät. Belegte Brote mit Käse und Wurst, dazu Tee brachten uns durch die Tage in der eiskalten Messehalle. Kein Durchatmen hier. Durchhalten dort. Fertig sind wir erst, wenn wir fertig sind. Und dann, am Freitagabend mit kaum noch übriger Energie, liegen sie dann noch unbegonnen vor uns: zwei Messetage für interessierte JAsager.
Ein paar letzte, dekorative Handgriffe am Samstagmorgen. Frische Blumen. Unser Birkenwald leuchtet beruhigend und doch Aufmerksamkeit haschend. Schön ist er geworden unser Stand. Ein frischer Wind wehte zwei Tage lang auf unserer Lichtung. Sieben Dienstleister präsentierten sich wieder gemeinsam, erzählten von ihrem jeweiligen Handwerk, redeten über Ringe, Papier, Blumen, Styling, Torten, Bilder und Worte. Stolz und auch erleichtert blicken wir zurück. Danke für ein wirklich schönes, wenn auch anstrengendes Messewochenende. Danke für unsere Wohlfühl-Konstellation. Dank unseren handwerklich begabten Helfern. Danke auch für die Fotos an Timm und Judith. Danke auch für all den Stress, denn er gehört einfach dazu. Auch im nächsten Jahr wird wieder ein neuer MesseWind wehen.
www.ihrehochzeit-unserhandwerk.de

Wenn Trauzeugen Ringe angeln...

  • Wolken
  • Klammern

Eine dramatische Wolkendecke hängt über dem Cospudener See in Markkleeberg. Mutige Sonnenstrahlen kämpfen sich durch sie hindurch und bringen die farbigen Segel der Surfer und Kiter zum Leuchten. Ein starker Wind versichert seine Anwesenheit. Ohne Holzklammern für meine Notizen geht auf dem Sonnendeck der Hacienda Cospuden heute nichts. Mit dem Bräutigam gemeinsam begrüße ich die Braut. An uns vorbei schlendern noch zu spät kommende Gäste in einer Gemütlichkeit, die vermuten lässt, wir haben uns in der Zeit geirrt. Als endlich alle Gäste sitzen, steige ich die Wendeltreppe zum Deck empor und beginne die Zeremonie. Das Brautpaar läuft gemeinsam ein, auf mich zu als plötzlich die Trauzeugin neben mir unüberhörbar „oh, nein!“ ruft. Sie wirft ihre Knie auf den Boden, fragt hektisch nach etwas Langem, Schmalem, versucht unbemerkt zu bleiben. Es gelingt ihr nicht. Die Ringe hatten sich vom Ringkissen gelöst, sprangen vom Stuhl auf den mit Brettern belegten Terrassenboden und suchten sich einen gemütlichen Zwischenraum zum Verweilen. Wunderbar dieser Moment, bildlich von den Fotografen festgehalten. Wir spielen das erste Lied in Endlosschleife, die Stimmung ist locker amüsiert und die Trauzeugin erhält Unterstützung bei ihrem Ringe-Angelspiel. Von diesem Moment werden die Gäste und auch das Brautpaar wohl sicher in Jahren noch erzählen. Die erste Hürde ward genommen, mit einem Lächeln.

Sie einst seine Studentin. Er einst ihr Professor. Aus ihrer Freundschaft wächst mit den Jahren Liebe. Eine Liebe, die sich auch Fragen stellt. Darf eine Liebe mit derartig großem Altersunterschied sein? Die Liebe fragt nicht nach einem Sinn, nicht nach dem richtigen Ort oder passenden Zeitpunkt. Die Liebe fragt auch nicht nach dem Alter. Sie ist einfach da. Es ist nicht wichtig, was andere denken oder gar sagen. Wichtig ist doch nur, dass beide sich miteinander wohlfühlen, dass sie ihren ganz eigenen Weg miteinander gehen, dass sie ihre Zeit nutzen im Hier und Jetzt, dass sie gemeinsam glücklich sind. Er ist ihre große Liebe. Sie schenkt ihm die schönsten Jahre seines Lebens. Warum soll diese Liebe nicht sein dürfen? Dieser Tag des Jasagens ist nicht das Ende. Er ist ein Anfang, der Anfang von Evas und Thomas‘ gemeinsamem Leben als Mann und Frau.

Wenn redegewand eine Reise macht...

  • Aachen
  • Aachen
  • Aachen

Der Tag der Anreise. Freitag breche ich mit dem Zug gen Westen auf. In einem Vierercarré geselle ich mich zu zwei Damen, die mich, wie sich bald herausstellte, nicht gemütlich meine Traurede markieren ließen, sondern mich lieber überredeten, ihnen beim Scrabblespielen Gesellschaft zu leisten. Gern, früher spielte ich mit meiner Oma sehr viel Scrabble. Jeder hat so seine Regeln. In dieser Runde sind geografische Bezeichnungen, Abkürzungen und fremdsprachige Wörter nicht erlaubt. Umso mehr freue ich mich über das Wort „salve“ auf dem Spielbrett, das eine der beiden Damen mit dem erklärenden Wort „eingedeutscht“ lachend legt. Als mir die andere Dame dann erläutert, dass sie ihre Abschlussarbeit früher mithilfe einer Matrize schrieb, lernte ich sogar noch etwas hinzu. In Aachen angekommen, verbringe ich die Nacht in einem Hotel, in dem ich den Keramikduschgriff in eine Halterung hänge als würde ich einen alten Telefonhörer auflegen.

Samstag. Der Tag der Rede. Kein Zweifel, ich befinde mich ungefähr 600 Kilometer von meiner Komfortzone entfernt. Das verrät mir meine Bauchgegend. Eine ganz neue, andere Nervosität wohnt in mir. Die Sonne scheint. Mein Hotel liegt nur fünf Minuten vom Trauort entfernt. Nach kleinen Wirrungen erreiche ich das Charles. Nicht Dickens, auch nicht Bukowski, einfach Charles heißt die Feierörtlichkeit mitten in einem Aachener Industriegebiet. Weiße Kieselsteine säumen die Holzterrasse, auf der weiße Holzklappstühle auf die Gäste warten. Erinnern werde ich mich an diese Trauung nicht nur, weil ich ganz anders aufgeregt war, denn Braut und Bräutigam begegnete ich zuvor nur digital, sondern auch, weil alle Gäste die Bräutigammutter singend bei ihrem selbst geschriebenen und vorgetragenen Lied „Long Before“ begleiten. Weil der Bräutigam während der Zeremonie die Notenblätter seiner Gitarre spielenden und dazu singenden Schwester festhält, damit der Wind sie nicht wegweht. Weil die Braut herzhaft darüber lacht, wie genau der Bräutigam noch weiß, was sie zu ihren jeweilig ersten Dates kochten und aßen. Auch weil Gewebeklebeband meinen Notenständer schmückt, um das Mikrofon des Videografen festzuhalten. In modernem Industrie-Chic sagten in Aachen am vergangenen Samstag Jenni und Fritz JA zueinander.

Sonntag. Am Tag nach der Trauung regnet es. Am Frühstücksbuffet begegne ich Hochzeitsgästen vom Vortag. Sie sehen müde aus, tanzten bis in die Morgenstunden. Meinen Sonntag verbringe ich auf der Autobahn. Ein Tapetenwechsel ist schön, eine entfernte Trauung mit anschließender Stadtbesichtigung eine willkommene Abwechslung. Redegewand reist gern. Redegewand kehrt auch immer wieder gern nach Hause zurück. Danke und tschö Aachen.

Liebe und Kaviar.

  • Liebe und Kaviar

Wenn der Hahn kräht und die Turmglocken läuten, dann ist es 14 Uhr in Freital. Dann ist es Zeit, auf dem Wiesenweg – und ja, der Name verrät es schön – im Grünen unter einer Linde JA zu sagen. JAsagen an dem Ort, an dem das Brautpaar nicht nur lebt, sondern auch arbeitet. JAsagen an dem Ort, der das Stück für Stück erarbeitete Glück des Paares vereint. JAsagen an einem ganz besonderen Ort. Die Lehnen der Gartenstühle sind mit selbstgenäht zarter Spitze überzogen. Kleine Beutel liegen auf den Sitzplätzen, mit Taschentüchern und Gummibärchen befüllt. Darauf stehen Worte über den Ablauf des Tages. Erster Programmpunkt: die freie Trauung.

Dem Puzzle ihres Lebens fügen Nadine und Stephan heute ein großes Puzzleteil hinzu. An der Hotelfachschule in Heidelberg lernten sie sich kennen. Über Dresden und die Schweiz führte sie ihr Weg ins Hier und Jetzt mit ihrem eigenen Restaurant. Auf unbeschwert sorglose Zeiten folgten Monate der Distanz, des sich voneinander Entfernens – doch zum Glück, dank Nadines Hartnäckigkeit, auch ein sich Wiederfinden. Gemeinsam bauten sie sich ihre Zukunft mit einem eigenen Restaurant auf, obwohl Nadine dies nie wollte. Gemeinsam leben und arbeiten sie, 24/7. Intensiver geht es nicht. Die Trauung ist emotional, auch überraschend. Der Großvater im Rollstuhl nickt unterm Sonnenschirm ein während Alex von The Beefees Reinhard Meys „Wie vor Jahr und Tag“ spielt. Das Brautpaar steht während des Liedes spontan auf und tanzt. Die Ringe überreicht der Trauzeuge aus einer Kaviardose, auf der steht, nicht über 3°C lagern. Heiße und kalte Momente. Momente, die ungeplant einfach so passieren. Durch Dick und Dünn sind beide in den vergangenen Jahren miteinander gegangen. Doch trotzdem oder genau deswegen sagten sie am vergangenen Freitag aus tiefster Seele JA zueinander. JA zu all dem, was das Puzzle ihres Lebens noch bereit halten mag. JA zu dem was war, zu dem, was jetzt ist und auch zu dem, was noch vor ihnen liegt. JA mit persönlichen Worten von Reinhard Meys Liedtexten inspiriert: Ich liebe Dich. Heute noch genau wie am ersten Tag. Vielleicht gar weiser und bewusster. Jeder Tag ohne dich ist ein verlorener. Meine Zeit möchte ich mit Dir verbringen. […] Keine Stunde bereue ich. Keine vergangene. Keine jetzige. […] Gestern, heute und jeden weiteren Tag möchte ich an Deiner Seite leben, weil ich Dich liebe.

Wenn Liebe der schönste Grund ist zu heiraten...“

Konzertplatz in Love.

  • Konzertplatz
  • Konzertplatz

Lichterketten. Holzscheiben. Bauchige Gläser mit Kerzen darin. Ein Traubogen aus Birkenholz. Schleierkraut schmückte die waldige Kulisse. Drumherum nichts als Grün. Entlang eines grünen Flors lief die Braut auf ihren Bräutigam zu, von ihrem Vater geführt. Ihre großen braunen Augen strahlten. An genau diese konnte der Bräutigam sich noch genau erinnern, als hätte er sie erst gestern zum ersten Mal gesehen.

Sie liebten sich und brauchten doch Zeit, um einander als Paar zu finden. Sie wollte Nähe. Er brauchte Freiräume. Zwei Welten prallten aufeinander bis es eines Tages eskalierte und er sich erst dann eingestehen konnte, wie sehr er sich ihre Nähe doch wünschte. Während eines gemeinsamen Jahres in Denver, Colorado lernten sie sich noch einmal ganz anders kennen und lieben, verlebten die schönste Zeit ihres Lebens miteinander.

Danach brachte die Arbeit sie nach Dresden. Ein Alltag kehrte ein. Mit all den bekannten Tiefen und auch Höhen. Für die Frage der Fragen organisierte der Bräutigam eine Privatführung durch die Ausstellung „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ im Schloß Moritzburg, denn dieses ist ihr Lieblingsmärchen. Ihren Prinzen hatte sie schon Jahre zuvor gefunden. An jenem Januartag war sie die Prinzessin. In einer Kutsche, sich unter Decken wärmend, hielt er im Mondschein um ihre Hand an. Ein schon dreizehn Jahre lang dauerndes Märchen setzen beide nun fort, als Mann und Frau...

Alles auf Draußen. Alles auf Natur. Die amerikanischen Gäste hörten ihre Geschichte in verkürzter, englischer Version. Perfect place. Perfect weather. Perfect day. Eine neue Liebesgeschichte, erzählt auf dem Konzertplatz Weißer Hirsch.

Kein Weg zurück...

  • Die Bleiche
  • Die Bleiche

Die Bleiche. Ein kühler, doch sonniger Freitag im August. Hier war ich zur Trauung mit einem Leipziger Paar und seinen Gästen verabredet. Gemeinsam kamen wir an, an diesem brandenburgischen Ort im Spreewald, in für mich heimatlichen Gefilden. Entlegen gelegen. Ohne jeglichen Handyempfang. Von der Außenwelt abgeschirmt.

Die Sonne blinzelte durch das Blattwerk. Auf einem Kahn wurde die Braut über den Spreefließ zum Trauort gestakt. Dort nahm ihr Vater sie in Empfang und begleitete sie zu ihrem Bräutigam. Gemeinsam ließen wir los, tauchten ein in die Geschichte von Sabrina und Ron. Eine bewegende Geschichte. Alles um uns herum verschwand, der Alltag, die Zeit. Sie erzählte davon, wie sie ein Leben ohne einander lebten, von einem Leben, das schon einmal eine Zukunft für sie bereithielt – bis sie einander begegneten und alles Gewesene plötzlich in Frage stellten, weil sie ohne einander nicht mehr sein wollten und konnten, so sehr sie dies auch versuchten. Sie folgten ihren Herzen, alles auf Risiko. Ihr vorheriges Leben ließen sie zurück, soweit das ging. Gemeinsam gingen wir noch einmal entlang des steinigen Weges in ihr neues, gemeinsames Leben. Unter Tränen. Wir lachten auch. Gänsehautmomente. Diese Magie zwischen zwei Menschen, für die es sich zu kämpfen lohnt.

Fast unbemerkt trieben Blätter und Zweige auf dem Flussarm neben uns vorüber. „Fast wie von selbst“ nahm alles seinen Lauf. „Fast wie von allein“ standen sie dort, möchten ohne einander nicht mehr sein. So sangen es auch Jim Jupiter für Braut und Bräutigam nach deren persönlichen Worten. Gefühle, die bleiben. Für Sabrina und Ron gibt es nur einen Weg, keinen Weg zurück. Und so sagten sie am 12. August ganz bewusst JA zueinander, unter einem Blätterdach im Spreewald in der Bleiche. Ich lebe...

Ort der freien Trauung: Die Bleiche Resort & Spa
Florale Exotik: Die Blumenbinderei
Planung und Durchführung: Agentur-Traumhochzeit
Musikalische Begleitung: Jim Jupiter